Den 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz nimmt der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) als Verband der politischen Bildung zum Anlass, um auf die grundlegende Bedeutung von Auschwitz für die politische Bildung hinzuweisen. Die schrecklichen Gräueltaten der Nationalsozialisten, die zur Vernichtung von sechs Millionen Juden und unzähligen weiteren Opfern führten, sind auch heute noch unfassbar. Die Auseinandersetzung damit ist ein zentraler Bestandteil der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung.
Für den AdB und die im Verband vertretenen Bildungsstätten, Akademien und Heimvolkshochschulen ist die Forderung Theodor Adornos von 1966, dass Bildung darauf zentriert sein müsse, „dass Auschwitz nicht sich wiederhole“, handlungsleitend.
Viele Bildungsstätten vermitteln Jugendlichen und Erwachsenen in ihrer langjährigen Arbeit, dass eine demokratische Gesellschaftsordnung eine wichtige Voraussetzung zur Verwirklichung von Menschenrechten ist. In Seminaren und Projekten setzen sie sich mit der deutschen Geschichte und den barbarischen Taten der Nationalsozialisten auseinander, unternehmen Studienfahrten nach Auschwitz, Buchenwald, Bergen-Belsen und zu anderen Gedenkstätten für die Opfer der Nazi-Gewaltherrschaft. Internationale Austauschprogramme und Fachkräftebegegnungen leisten zudem einen wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Verstehen und Vertrauen.
Der AdB fordert den Ausbau der Förderung von Begegnungs- und Studienreisen nach Auschwitz durch den Bund und die Länder, um dort das Lernen und den Austausch über Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte mit der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus zu verbinden. Die Notwendigkeit solcher Lernerfahrungen ist auch nach 70 Jahren offensichtlich. Die aktuellen fremdenfeindlichen, antisemitischen und extremistischen Einstellungen einiger gesellschaftlicher Gruppen in Deutschland und deren Absage an eine offene Gesellschaft werden in der politischen Bildungsarbeit in den Bildungsstätten mit dem Ziel aufgegriffen, Jugendliche und Erwachsene dabei zu unterstützen, als engagierte Bürger/-innen die Gefahren für die Demokratie einzuschätzen und sich mit ihrem Engagement gegen populistische Angriffe auf die Freiheit und Menschenwürde zur Wehr zu setzen.
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