Die Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen zu erhöhen, ist zurzeit das Top-Thema in der bildungspolitischen Diskussion in Deutschland. Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, sieht in einer verbesserten Durchlässigkeit im gesamten Bildungssystem einen wichtigen Hebel, die berufliche Bildung in Zukunft noch attraktiver zu gestalten. „Es muss das Ziel aller Akteure in Bildung und Berufsbildung sein, den zurzeit vorherrschenden Akademisierungstrend zugunsten einer erhöhten Wertschätzung für das duale System und den dahinter liegenden Beschäftigungssegmenten zu korrigieren. Denn hier werden dringend Fachkräfte benötigt“, betont Esser. „Der diesjährige BIBB-Kongress stellt daher das Thema ,Durchlässigkeit‘ konsequent in den Mittelpunkt. Er bildet eine einmalige Dialog-Plattform, zu der ich nicht nur die Akteure der beruflichen Bildung, sondern ausdrücklich auch alle Vertreterinnen und Vertreter des Schul- und Hochschulbereichs herzlich einlade.“
„Berufsbildung attraktiver gestalten – mehr Durchlässigkeit ermöglichen“: so lautet das Motto des BIBB-Kongresses, der am 18. und 19. September im bcc in Berlin stattfinden wird. Fünf Foren zu aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der beruflichen Bildung sowie zwei Sonderforen zu den Themen „Internationalisierung“ und „Berufsbildungsforschung“ bieten den Teilnehmenden an beiden Tagen vielfältige Möglichkeiten zum bildungsbereichsübergreifenden Erfahrungs- und Meinungsaustausch.
Um das Bildungssystem insgesamt durchlässiger zu machen, muss nach Auffassung von BIBB-Präsident Esser aus Sicht der beruflichen Bildung neben der Studienorientierung die systematische Berufsorientierung zum Standard in der Sekundarstufe II an Gymnasien werden. „Mit Nachdruck“ sei darüber hinaus die Ausbildung mit der Aufstiegsfortbildung im Rahmen von Berufslaufbahnkonzepten besser zu verzahnen, um Karriereperspektiven zu schaffen. Studierenden, die ihr Studium ohne Abschluss beenden, seien verbindliche Anschlussmöglichkeiten in der beruflichen Bildung zu bieten und – last but not least – seien auch die Rahmenbedingungen zur Anerkennung von Bildungsleistungen zu verbessern.
Vom BIBB-Kongress solle daher ein Signal ausgehen, dass zentrale Herausforderungen der beruflichen Bildung nicht mehr allein aus dem Blickwinkel eines Bildungsbereichs bewältigt werden können. Notwendig seien übergreifende Perspektiven, verzahnte Ansätze und ein möglichst breiter Austausch zwischen allen Akteuren und Partnern aus allen Bildungsbereichen. „Der BIBB-Kongress leistet hier einen einmaligen Beitrag und bringt Bund und Länder mit Hochschulen, Wissenschaft, Wirtschaft und Berufsbildungspraxis ins Gespräch“, sagt Esser.
Das Kongress-Programm steht unter www.bibb.de/kongress2014 als PDF-Datei zum Download zur Verfügung. Eine Online-Anmeldung ist unter derselben Adresse möglich. Anmeldeschluss ist der 25. August. Als Teilnahmebeitrag fallen Kosten in Höhe von 390 Euro an.
Medienvertreterinnen und -vertreter sind vom Teilnahmebeitrag befreit. Bitte akkreditieren Sie sich unter Angabe der vollständigen Kontaktdaten bei der BIBB-Pressestelle unter pr@bibb.de.
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Auf bibb.de: Pressemitteilung 36/2014