Datum: 16. bis 18. März 2018
Ort: Berlin
„Man braucht Freunde. Und keinen Unterschied zwischen Muslimen, Christen oder anderen Religionen“, sagte ein junger Geflüchteter darüber, wie er sich gutes Leben in Deutschland vorstellt. Die Teilnehmer*innen des Seminars tauschten Erfahrungen aus und sie wollen etwas tun: Wer hier mitmachte, leitet vielleicht demnächst selbst ein Seminar, wird Peer-Trainer*in, um anderen beim Ankommen zu helfen.
35 junge Menschen mit insgesamt sechs verschiedenen Muttersprachen, die zwischen zwei und elf Jahren in Deutschland leben, stellten eigene Projekte vor und brachten ihre Ideen ein, welche politischen und gesellschaftlichen Themen aus ihrer jetzigen Lebenswelt, aber auch in Bezug auf ihre Herkunftsländer sie diskutieren möchten. Ein wichtiges Ziel im Blick auf die politische Bildung mit jungen Geflüchteten sei es, „dass sie einen Raum bekommen, wo sie sich ‚empowern‘, wo sie zu hören bekommen, was sie können, dass sie auch für ihre Erfahrungen gewertschätzt werden“, sagte Mohammed Jouni von „Jugendliche ohne Grenzen“, der das Seminar mit geleitet hat. Studienleiterin Dr. Claudia Schäfer ergänzte: „Es geht darum, Menschen zu finden, die auch Lust haben, selber weiter darüber nachzudenken, welche Seminarangebote, welche Ideen, welche Aktivitäten für andere Geflüchtete hier in Deutschland interessant sein könnten.“ In diesem ersten Schritt geht es in allererster Linie darum, zuzuhören und zu verstehen, was junge Menschen mit Fluchterfahrung bewegt und welchen politischen Fragen sie sich nähern wollen. Dafür hat das Seminar viele verschiedene inhaltliche und methodische Impulse aus der historisch-politischen Bildung, der Antidiskriminierungsarbeit und der Theaterarbeit gesetzt.