Drinnen oder Draußen? Wie viel Ungleichheit verträgt die Demokratie?
Der Preis Politische Bildung 2015 hat Projekte ausgezeichnet, die sich auf konstruktive, kreative und kritische Art mit Fragen von Ungerechtigkeit, Ungleichheit oder Diskriminierung, deren Folgen für die Demokratie und den Möglichkeiten ihrer Überwindung auseinandergesetzt haben. Dabei sollte die Überlegung, dass die Demokratie immer das Versprechen enthält, allen in ihr lebenden Menschen dieselben Rechte und Chancen zuzusichern. Dazu gehört die Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben genauso wie das Recht auf Bildung und soziale Sicherheit. Angesichts der sich verstärkenden sozialen Gräben stellt sich immer drängender die Frage, ob diese Chancengleichheit Realität ist. Können wirklich alle Menschen, gleich welcher sozialen Schicht, welchen Geschlechts, welcher kultureller Herkunft am demokratischen Leben teilhaben?
1. Platz: früh aufgestellt - Prävention gegen rechte Ideologien. Für mehr Demokratie an der
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e.V. Werneuchen http://www.fruehaufgestellt.de/
Das Projekt richtet sich an Grundschüler und Grundschülerinnen im Alter von 10 und 11 Jahren. Im Mittelpunkt standen Projekttage unter dem Motto „Viele Träume! – Gleiche Chancen?“, an denen zwei Schulklassen der Grundschule Schönow (Bernau) das Thema Diskriminierung bearbeiteten.
Das Projekt verdient nach Ansicht der Jury den ersten Preis, weil es eines der wenigen Projekte der politischen Bildung ist, das eine ganz junge Zielgruppe in den Blick nimmt, dabei sehr politisch ist und den Kindern den Raum für ernsthafte Beteiligung gibt.
Schülerinnen und Schüler lernten durch gemeinsame Arbeit an den Projekttagen Vielfalt zu erkennen und zu schätzen. Die 46 Kinder beschäftigten sich drei Tage lang in kleinen Gruppen mit Problemen und Fragen aus Schule und Freizeit. Dabei ging es um Themen wie Rassismus, Sexismus, Behindertenfeindlichkeit und Nationalismus. In kleinen selbstgedrehten Filmen zeigen die Kinder, wie Ungerechtigkeiten aus Ihrer Perspektive anzugehen sind oder holten Meinungen von Passanten und Passantinnen auf der Straße ein. Einzelheiten sind im Blog www.früh-aufgestellt.de dokumentiert.
Initiiert und durchgeführt wurde das Projekt von Johannes Kreye, freier Mitarbeiter, begleitet und unterstützt von Christine Reich, Leiterin der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein e.V.
2. Platz: "King-Code"
Gemeindejugendwerk Berlin-Brandenburg http://www.king-code.de/
3. Platz: "Die Waehlerischen"
Hochschule Magdeburg-Stendal / LKJ Sachsen-Anhalt e.V. http://die-waehlerischen.de/